Das Schmiedewesen hat dem Ort wie keine andere Zunft den Stempel aufgedrückt. Sehen Sie wie die alten Hämmer und durchdachte Figuren am Wegerand die Natur mit der Arbeitswelt vernetzen.
Die drei Kilometer lange Schmiedemeile ist zu einem Rückgrat geworden, an dem sich Ort und Bewohner ausrichten.
Zwischen der Kleinen Ybbs, den Voralpenhügeln, den stattlichen Bauernhöfen im Norden und dem Prochenberg und Maisberg im Süden breitet sich ein Land aus, das aus der Authentizität seiner wirtschaftlichen Situation und Vergangenheit heraus lebt und von der ineinander verwobenen Natur- und Arbeitswelt Kraft und Charme bezieht.
Im historischen, überwiegend aus der Zeit der Renaissance stammenden Haus Kremayr am Ybbsitzer Marktplatz, entstand das FeRRUM – welt des eisens, ein komplett neu gestaltetes Erlebnis-Museum.
Das Haus, bei dem die Umbauarbeiten im August 2005 begonnen haben, ist mit seinem Endausbau im Juni 2006 zu einer vielschichtigen Erlebniswelt für den an Geschichte, Kultur und Kunst interessierten Besucher umfunktioniert worden.
Unter einem Dach befindet sich ein nach modernsten Kriterien gestaltetes „Metall- und Erlebniszentrum“, das vorrangig auf die freizeit-touristischen Bedürfnisse ausgerichtet ist, aber ebenso zur Stärkung der regionalen Identität als kulturelles und historisches Zentrum der Region seinen Platz gefunden hat und behauptet.
Das wissenschaftliche Konzept von Mag. Markus Reuter und Mag. Norbert Bacher wurde durch das renommierte Architektenteam um DI Wolfgang Hochmeister nach modernsten architektonischen Gesichtspunkten umgesetzt.
Die ritualisierte Qualitätskontrolle der Schmiedezunft gab dem Platz vor dem „Schwarzen Haus“ den Namen. Ein zweiter Meilenstein erzählt von den Standesvertretungen und Selbsthilfe-Organisationen der Ybbsitzer Schmiede: von der bereits 1417 erwähnten Frauenzeche, von der 1885 gegründeten „Genossenschaft der Schmiede“ und von der 1903 ins Leben gerufenen Werks- und Verkaufsgenossenschaft „Vereinigte Schmiedegewerke in Ybbsitz“.
Bis zu 16 Stunden am Tag arbeiteten die Schmiede. Auch das Feiern an Fest- und Jahrtagen – zum Beispiel am Schmiedejahrtag, dem Namenstag des Schmiedepatrons Eligius – folgte bestimmten Ritualen des Gemeinschaftslebens. PROGRAMMTIPP: Die im Zweijahresabstand organisierten Ferraculum-Feste sind modernen Ursprungs und bieten Künstlern eine Bühne für ihre Darstellung, stehen aber in der Tradition der Ybbsitzer Schmiede. Der im Dr.-Meyer-Park geschaffene naturnahe Kinderspielplatz ist Treffpunkt und bietet Raum zum Herumtoben für Kinder.
Der aus dem mährischen Iglau stammende Emanuel Sonneck übernahm 1875 den Betrieb seines Arbeitgebers, eines Reifmesserschmieds. Im zwanzigsten Jahrhundert verlegte sich die Firma Sonneck zunehmend auf die Herstellung von Hauen, Schaufeln, Hämmern, Hacken, Beilen, Krampen und Sonderanfertigungen.
Hacken, Äxte und Beile wurden hier seit dem 16. Jahrhundert bis herauf in die achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts erzeugt.
Heute dient das vorbildlich restaurierte Hammerwerk für Schauschmiedevorführungen.Öffnungszeiten:
Der Fahrngruber Hammer hat für Sie gegen Voranmeldung geöffnet unter Tel. 07443/85300
Das mittlerweile restaurierte Hammerwerk wird als Atelier sowie für Schmiedevorführungen und Kurse genützt. Besonders sehenswert sind die beiden intakten Schwanzhämmer.
Auch der sogenannte Strunz Hammer bezog seine Energie wie die anderen Hammerwerke vom Wasser des Prollingbaches; er entging nur knapp seinem Verfall und steht seit 1979 unter Denkmalschutz. www.eyblhammer.at
In der Schlucht der Noth standen einst dreizehn Schleiferwerkstätten, in denen das Werkzeug für den Verkauf exakt geschliffen wurde. An der Stelle, wo im Jahr 2000 ein Schleifengebäude rekonstruiert wurde, hatte man noch im Jahr 1893 eine Musterschleife errichtet, die als Rettungsanker für die niedergehende Kleineisenindustrie gesehen wurde. Vergebens, 1916 wurde sie stillgelegt.
Der achte und letzte Meilenstein des Erlebnisweges Schmiedemeile präsentiert eines der schönsten noch bestehenden Hammerwerke von Ybbsitz in seiner typischen Bauweise. Ursprünglich stellte man hier Hacken, Beile und Reifmesser her, zuletzt waren es Schaufeln, Hauen und Krampen. Bis heute aber wird das Gebäude als Schmiedewerkstatt genützt.